Taylor auch in Deutschland nicht zu stoppen: Colts gewinnen das NFL Berlin Game 2025 gegen die Falcons
Ein neues Kapitel für American Football in Deutschland
Zum ersten Mal machte die NFL in Berlin Halt – und die Hauptstadt nahm die Liga mit offenen Armen auf. Nach den Spielen in München (2022 & 2024) und Frankfurt (2023) verwandelte sich nun das Olympiastadion am 9. November 2025 in ein Meer aus Blau, Weiß und Rot. Mehr als 72.000 Fans erlebten eine Show aus Hymnen, Feuerwerk und Emotionen, bevor die Indianapolis Colts und die Atlanta Falcons aufs Feld liefen.
Auch abseits des Rasens war Berlin an diesem Wochenende im Football-Fieber. Rund um Potsdamer Platz, Alexanderplatz und das Brandenburger Tor entstanden Fan-Zonen, Meet & Greets und Watchpartys. Die Colts eröffneten ihre eigene Fanzone im Center am Potsdamer Platz, die Falcons feierten ihr 60-jähriges Jubiläum im Fotografiska Museum – und in der Uber Eats Music Hall sorgte eine große RTL-Watchparty mit über 2.000 Fans für Stimmung. Selbst Rapper Eko Fresh und Ex-NFL-Profis wie Björn Werner oder Markus Kuhn waren Teil des Spektakels.
Berlin sieht Football-Drama pur
Das Spiel selbst lieferte das, was die Fans erwartet hatten: Drama, Highlights und einen Superstar in absoluter Bestform. Die Colts, angeführt von Quarterback Daniel Jones, setzten sich nach Verlängerung mit 31:25 gegen die Falcons durch – dank eines Mannes, der an diesem Abend kaum zu stoppen war: Jonathan Taylor.
Der Running Back lief über 240 Yards und erzielte drei Touchdowns, darunter ein spektakulärer 83-Yard-Run im vierten Viertel, der das Stadion zum Beben brachte. Damit stellte Taylor nicht nur einen Franchise-Rekord auf, sondern sicherte seinem Team auch den siebten Saisonsieg. „Berlin war unglaublich. Diese Energie, diese Fans – das war Gänsehaut pur“, sagte Taylor nach dem Spiel. Sein Auftritt machte ihn endgültig zum Helden dieses Berlin Games.
Fehler, Fumbles und Football-Wahnsinn
Die Partie begann zerfahren. Beide Teams leisteten sich zu Beginn Ballverluste und ungenaue Drives, ehe Taylor die Colts mit einem frühen Touchdown in Führung brachte. Atlanta antwortete über Tyler Allgeier und Drake London, während Colts-Kicker Michael Badgley gleich zweimal patzte. Zur Halbzeit führten die Falcons 14:13, nachdem Safety Jessie Bates eine Interception fing – unter den Augen von NFL-Commissioner Roger Goodell und prominenten Gästen wie Nico Schlotterbeck und Fabian Reese.
Nach der Pause übernahm Atlanta kurz das Kommando: Quarterback Michael Penix Jr. führte sein Team zu einem Field Goal und später zu einer 17:13-Führung. Doch Taylor weigerte sich, dieses Spiel abzugeben. Erst sein Rekord-Touchdown, dann die Entscheidung in der Overtime – ein dritter Lauf in die Endzone, ein 31:25-Endstand, und pure Ekstase im Berliner Olympiastadion.
Ein Wochenende voller Football-Kultur
Neben dem Spiel selbst verwandelte sich Berlin an diesem Wochenende in eine riesige Football-Bühne. Zehn NFL-Teams mit Marketingrechten in Deutschland – darunter die Seahawks, Packers und Buccaneers – präsentierten sich mit eigenen Fan-Aktionen. Im BRLO Brwhouse am Gleisdreieck öffnete das „Seahawks Haus“ mit Ex-Profi Jermaine Kearse, während die Buccaneers mit dem „Kebuc“, einer Döner-Cuban-Sandwich-Fusion, Florida-Feeling nach Berlin brachten.
Die NFL-Fahnen am Brandenburger Tor, Drohnenshows über der Stadt und das ausverkaufte Olympiastadion machten deutlich: Deutschland ist endgültig Football-Land. Für ein weiteres Highlight sorgte ein neues NFL-Wandbild in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Savignyplatz. Das sogennante „Mural“ wurde in Berlin vor dem großen Spiel eingeweiht. Es ist rund 1000qm² groß, im Berlin-Design gestaltet und wird bis Ende 2026 zu sehen sein.
Alexander Steinforth, General Manager NFL Deutschland: „Berlin ist eine Stadt voller Energie, Kreativität und Vielfalt – Werte, die auch die NFL ausmachen. Mit dem Mural bringen wir ein Stück dieser gemeinsamen Leidenschaft direkt auf die Straßen der Hauptstadt. Es steht für die wachsende Begeisterung für Football in Deutschland und symbolisiert, wie stark die NFL inzwischen Teil der Berliner Sport- und Stadtkultur geworden ist.“
Flag Football im Fokus: Vom Spielfeld in Berlin direkt ins Netz
Auch abseits des Showdowns zwischen den Indianapolis Colts und den Atlanta Falcons wandelte sich das Berliner Wochenende zur Bühne für die kontaktlose Variante des American Football: Flag Football. Unter dem Dach des Programms NFL Flag boten Workshops, Camps und Fan-Aktionen in der Hauptstadt jungen Menschen und Einsteiger*innen eine spannende Einstiegsmöglichkeit. So wurde direkt vor dem Brandenburger Tor ein Flag Football Feld aufgebaut. Auch auf dem Trainingsgelände des 1. FC Union Berlin flogen die Bälle durch die Luft.
Mit dabei waren unter anderem Flag-Botschafterin Mona Stevens, die ihre Leidenschaft für Sport und Teamgeist sichtbar machte, und die ehemalige Nationalspielerin und Coach Nadine Nurasyid, die als Expertin beim Auftritt in Berlin das Potenzial sichtbar machte: Flag Football wächst gerade in Deutschland rasant – in Schulen, Vereinen und als Eventformat. Inmitten des Großereignisses fühlte sich die Flag-Szene nicht wie Rand-Begleitung an, sondern als fester Bestandteil der Football-Kultur in Deutschland.
Fazit: Berlin liefert – Taylor überragt
Das NFL Berlin Game 2025 war ein voller Erfolg: sportlich, organisatorisch und emotional. Die Colts gewinnen nach Verlängerung, Jonathan Taylor schreibt Geschichte – und Berlin zeigt, dass es bereit ist für mehr NFL-Football.
Was bleibt, ist das Bild von jubelnden Fans, einem leuchtenden Olympiastadion und einem Sport, der längst mehr ist als eine US-Exportware. American Football hat in Deutschland ein Zuhause gefunden – und Berlin hat dieses Kapitel mit Stil eröffnet.